Davon konnte u.a. die Innenausstattung neuen Klassenräume im Erweiterungsschulbau finanziert werden: Tische und Bänke, Wandschränke und Wandtafeln, die Einrichtung eines Computerraums einschließlich Bildschirme und Computer. Darüber hinaus sind auch ein Fachraum für elektrotechnischen Unterricht sowie eine kleine Bibliothek entstanden.
Neben dem üblichen Schulunterricht werden hier praxisbezogene, berufliche Lerneinheiten z.B. für den Beruf des/ Malers/in, des/r Elektrikers/in, des/r Kochs/Köchin des/r Schneiders/in, des/ Klempners/in unterrichtet.
Ziel ist es, insbesondere die Mädchen, aber natürlich auch die Jungen, zu einem berufsbefähigenden Abschluss zu führen, aus dem heraus sie dann selbst ihren Lebensunterhalt bestreiten können.
Es ist beeindruckend, zu beobachten, mit welch einfachen Mitteln hier Großes erreicht werden kann und mit welcher Freude und mit welchem Eifer die Kinder und jungen Menschen bei der Sache sind.
Strahlende Kinderaugen begrüßten die Delegation, fragten in perfektem Englisch nach ihren Namen und ihrer Herkunft. Besonders beeindruckend war ein junger Mann, der dem Bus schon auf der Fahrt als eine Art Begleitung mit seinem Motorrad vorausgefahren war. Zusammen mit seiner Schwester gehörte er zu der ersten Generation der Kinderhaus-Kinder. Inzwischen hat er eine Arbeitsstelle im Tourismusbereich, einem der wichtigsten Wirtschaftszweige des Landes gefunden. Anlässlich einer Tourismusmesse besuchte er auch Deutschland. Mit Stolz begleitete er die Delegation auf ihrem Rundgang durch die neuen Klassenräume. Dabei konnte man ihm anmerken, dass er sich mit dem Kinderhaus als „seinem Zuhause“ identifiziert. Einen schöneren Beweis für den Erfolg des von ihr ins Leben gerufenen Projekts konnte Lydia Schmidt nicht präsentieren.
Ebenso beeindruckt war die kleine Gruppe aber auch von dem Engagement, mit dem die Mitglieder des dortigen Lions Clubs sich für die Bildung und Entwicklung in ihrem eigenen Land einsetzen, in dem es letztlich an allem fehlt.
Sie pflanzen Bäume in der Innerstadt Kathmandus um der Luftverschmutzung entgegen zu treten, sie habe den Bau einer Augenklinik in Chitwan initiiert, in der in regelmäßigen Abständen Staroperationen durchgeführt werden. Dafür werden die älteren Patienten von den Mitgliedern der Clubs in den Bergdörfern abgeholt und auch wieder nachhause gebracht. Viele weitere Projekte der Hilfe zur Selbsthilfe ließen sich aufzählen.
Bei allen Projekten, ob Schul- oder Klinikbau haben die Initiatoren zudem mit Korruption und Bestechung zu kämpfen, Begleiterscheinungen der jeweils zu beantragenden Baugenehmigungen. Dass sie dennoch nicht müde werden einen bewundernswerten Beitrag zu Aufbau und Bildung in ihrem Land zu leisten, verdient jede Unterstützung.
Denn Hilfe zur Selbsthilfe kann hier auch darin bestehen, gut ausgebildete Menschen im Land zu halten und ihrem, auf Frustration basierendem Auswanderungsbestreben in andere, wirtschaftlich starke Länder entgegen zu wirken.
Auch die landschaftlichen Schönheiten und bemerkenswerten Kulturdenkmäler des Kathmandu Tals mit seinen Königsstädten, Pagoden und Tempeln, mit seinen grünen Bergrücken und majestätischen Gebirgszügen kamen bei der Reise nicht zu kurz und waren immer begleitet von der Freundlichkeit der Menschen.
Das Fazit einer Mitreisenden: „Die Reise nach Nepal war für uns alle ein prägendes Erlebnis. Sowohl die Kultur als auch die Landschaft haben sehr beeindruckt. Am eindrucksvollsten aber waren die Menschen, die mit wenig zufrieden scheinen. Sie begegnen jedem mit einer Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft, so dass man gerne wieder dieses Land besucht.“